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#1 Ahornbaer Spezial: Die Niagarafälle

Mit den Niagara-Fällen verband ich vor meiner Ankunft vor allem zwei Dinge: tosende Wassermassen und atemraubende Natur. Ich schreibe im Plural von den Niagara-Fällen, weil es tatsächlich zwei Wasserfälle sind. Zum einen der amerikanische und zum anderen der kanadische "Horseshoe-Fall", der so heißt, weil das Wasser dort in Form eines Hufeisen in die Tiefe stürzt. Ich kann nicht sagen, welche der schönere der beiden Fälle ist, denn ...

Amerikanischer Niagarafall




... beide haben etwas für sich. Während der amerikanische Wasserfall an seinem unteren Ende auf mehrere große Gesteinsbrocken aufprallt, sodass das Wasser aufstiebt und sich in gewaltigen Kaskaden in den Fluss darunter ergießt, glaubt man beim Horseshoe-Fall auf ein Meer zu sehen, dass im Nirgendwo verschwindet. Ganz so, als wäre die Erde doch eine Scheibe. Sehr beeindruckend!

Das Ende der Welt?

Die Stadt Niagara Falls selbst ist es aber nicht. Sie ist eine reine Touristenstadt, die bei allen Touristen mit beiden Händen kräftig zulangt. Das fängt beim Busticket für $7 von der zentralen Busstation (ca. 3km zu Fuß flussabwärts) zu den Fällen an, geht über allgegenwärtige Kaufanreize für Souvenirs weiter und hört beim Hotdog für $5,50 erst wieder auf (Toronto und New York: $3). Auch die Umgebung der Fälle scheint für mich wenig attraktiv, stehen doch auf der den Fällen zugewandten kanadischen Seite mehrere sehr hohe Hotelbauten, Casinos und zahlreiche Aussichtstürme, die wie überdimensionale Stecknadeln im Erdboden zu stecken scheinen. Niagara Falls - eine Stadt, die sich im Stile eines kleinen Las Vegas zu behaupten versucht und im Zentrum sehr auf ihr Äußeres bedacht ist. Überall gibt es kleine Parks, stehen Bäume, sind Blumen gepflanzt und der Asphaltweg, den man entlang der Fälle zwangsläufig entlang geht, wird manchmal, wie in Belantis, von duseliger Musik beschallt.

Stecknadeln

Niagara Falls Park; links davon, immer im Blick: die Fälle

Aber es gibt noch eine andere, schmutzigere Seite der Stadt Niagara Falls. Auf der Suche nach einem Supermarkt und einem billigen Abendbrot habe ich die ausgetretenen Touristenpfade mehr als verlassen. Außerhalb des Stadtzentrums gibt es schlagartig keine Hotels mehr mit gigantischen, blinkenden Werbetafeln; stattdessen versuchen billige Motels mit Bed&Breakfast auf Kundenfang zu gehen. Kleine Läden säumen die sogenannte Main Street, oftmals in heruntergewirtschafteten Zweistockwerk-Häusern. Auch einige Einfamilienhäuser stehen hier, typisch nordamerikanisch mit Veranda und Pickup vor der Haustür, aber nie sonderlich neu aussehend. Ich nehme an, dass die meisten Bewohner Niagara Falls im Tourismusgewerbe arbeiten, aber das ganze Geld der Touristen zuallerletzt bei ihnen ankommt. Wahrscheinlich gilt dasselbe für die Erlöse der Bustickets. Da sie so sehr teuer waren, bin ich dann doch insgesamt dreimal vom Hostel zu den Fällen und zurück gelaufen.


Horseshoe-Falls
... bei Nacht.
Amerikanischer Niagarafall

Das viele Laufen und auch der ganze Trip zu den Niagara Fällen hat sich in jedem Falle gelohnt, dieses "Wasserspektakel" scheint wirklich weltweit einzigartig zu sein. Eindeutige Empfehlung! Gekostet hat der Ausflug mit Essen circa $75 Dollar, das geht in Ordnung. Zudem bin ich froh, den Abstecher ins "echte" Niagara Falls gemacht zu haben, um abseits des "Las Vegas" Niagara Falls auch die andere Seite des Massentourismus zu sehen. Es ist eben doch nicht immer Gold, was glänzt.

Toshi Okura aus Japan und ich


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